Continuous Replenishment Program (CRP)

Continuous Replenishment Program

Hinter dem Begriff Continuous Replenishment verbirgt sich die kontinuierliche Versorgung mit Waren von einem zentralen Lager oder Depot. Der Lieferant übernimmt in der Regel den Warenfluss, wobei der eigentliche Auslöser beim Kunden zu finden ist. Vereinfacht gesagt versorgt der Lieferant seine Kunden ohne expliziten Einzelfallauftrag im Continuous Replenishment mit Ware. Das Prinzip ist mit der Zeitungslieferung im Abonnement vergleichbar, der Zeitungsbote wird das Papier jeden Abend ohne gesonderte Beauftragung im Briefkasten ein. Dabei erfolgt stets die Orientierung am Kundenbedarf. 


Festgestellt wird dieser Bedarf anhand des aktuellen Lagerbestands des Endkunden, welcher mittels einem Continuous Replenishment Program ermittelt werden kann. In Abhängigkeit zu den ermittelten Lagerbeständen kann die Liefermenge dynamisch schwanken. Ist das Lager halb voll, werden nur 50 Prozent neue Waren geliefert. Ist das Lager hingegen komplett geleert, steigt die Liefermenge an. Auf diese Weise soll der Nachschub permanent gewährleistet werden, damit der Warenempfänger keine Engpässe verzeichnen muss. 



Wie funktioniert ein CRP - Continuous Replenishment Program?

An einer Lieferkette sind verschiedene Instanzen beteiligt. Bis eine Ware im Verkaufsraum landet, hat sie verschiedene Etappen bewältigt. Am Beispiel eines T-Shirts lässt sich die Warenkette einfach erklären. Hergestellt wird es in einer Fabrik, oft im Ausland ansässig. Von dort wird es mittels Distributor weiter an den Großhändler übermittelt. Dieser wiederum übernimmt die Verteilung an die Einzelhändler und erst von dort gelangt es an den Kunden. 


Aber wer liefert wann und wie viel?


Um diese Frage zu beantworten, kommt ein Continuous Replenishment Program zum Einsatz. Es analysiert die durchschnittliche Nachfrage nach dem jeweiligen Produkt und errechnet so einen Mittelwert, wann wieder eine neue Lieferung erfolgen muss. So kann sichergestellt werden, dass alle Etappen der Warenkette stets ausreichend Ware auf Lager hat, um das dahinterstehende Kettenglied zu versorgen. 



Wo kommt ein Continuous Replenishment Program zum Einsatz?

Überall dort, wo Warenketten bestehen, kann das Continuous Replenishment Program eingesetzt werden. Jede unterliegende Station profitiert davon, denn Engpässe können durch die konsequente Kontrolle der Lagerbestände vermieden werden. Im Handel wird ein Engpass schnell zu einem Problem. 


Möchte ein Kunde ein bestimmtes Produkt kaufen und findet es nicht vor, kann er zur Alternative greifen oder sich an einem neuen Händler orientieren. Der Einzelhändler hat kein Interesse daran, seinen Kunden zu verlieren, doch der Hersteller des ausverkauften Produkts möchte auch nicht, dass der Endverbraucher eine Alternative wählt. Händler und Hersteller haben also das gleiche Ziel, die nachgefragte Ware muss vorhanden sein, wenn der Kunde danach sucht. 


Findet zwischen Produzent, Großhändler und Einzelhändler keine Kommunikation statt, kommt es häufig zu Engpässen, die zum Ärgernis für den Endkunden und alle weiteren Beteiligten werden. Mit einem Continuous Replenishment Program lassen sich solche Ärgernisse vermeiden, denn folgende Informationen werden darüber ausgetauscht:


  • Eingegangene Bestellung
  • Bestandsbericht aus dem Lager
  • Verkaufsdatenbericht
  • Verkaufsprognose für die kommende Zeit
  • Meldung einer Lieferung
  • Rückmeldung bei Wareneingang




Die Vor- und Nachteile eines Continuous Replenishment Program 

Zu den größten Vorteilen gehört die erleichterte Kommunikation, die einen Warenengpass auf allen Etappen der Lieferkette verhindern kann. Dank einer einheitlichen Kommunikationssoftware werden alle Parteien der Warenkette stets auf den neuesten Stand gebracht und können rechtzeitig den Warenfluss ins Laufen bringen.

Nachteile gibt es bei der Anwendung nur dann, wenn zu viel Ware geliefert wird, da Prognosen nicht immer stichhaltig und real sind. Dieses Problem ist aber nicht dem Programm zuzuordnen, sondern einer Fehlkalkulation, die im Handel immer passieren kann. 

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